Hier geht es zur Homepage der Stadt Neukirchen-Vluyn

Kurzeinführung zur zeche niederberg (NBAG)

Der erste Schacht des Steinkohlenbergwerks Niederberg (NBAG= Niederrheinische Bergbau Aktien Gesellschaft) wurde 1912 zwischen den damaligen Gemeinden Neukirchen und Vluyn niedergebracht, der letzte (Schacht V, Merkelschacht) wurde 1964 abgeteuft. Die Schachtanlage Niederberg wurde am 31.12.2001 stillgelegt. Im Grubenfeld befanden sich fünf Schächte. Gefördert wurden Ess-, Mager- und Anthrazitkohlen. Zur Zeit wird noch eine Bauhöhe von der benachbarten Schachtanlage Friedrich-Heinrich (Bergwerk West) in dem ehemaligen Niederberger Grubenfeld unter Neukirchen-Vluyner Gebiet abgekohlt.


Sprengung der Hauptförderschachtes V (Merkelschacht)

Folgenutzung

Das Fördergerüst Schacht III in Moers-Kapellen (nahe der A57) wurde demontiert und sollte in Herzogenrath-Merkstein auf der ehemaligen Schachtanlage Adolf wieder montiert werden. Dies ist aber am Einspruch des EBV gescheitert. Der heutige Verbleib ist unklar. Der Förderturm Schacht V wurde gesprengt. Die BVA (Bergevorabscheidung), der Rohwaschkohlenbunker, Wäsche 1-2, die Brikettfabrik und etliche Haupt- und Nebengebäude wurden komplett abgerissen. Die Fördergerüste Schacht I, II und IV sind noch erhalten. Als Folgenutzung ist auf dem etwa 100 Hektar großen Gelände ein gemischter Gewerbe- und Wohnpark angedacht und projektiert. Die Fördermittel dazu sind aber noch nicht bewilligt. Als erhaltenswert werden weiterhin die Fördermaschinenhäuser, Zentralmaschinenhaus und der alte Bauernhof (Stabstelle Ohlmannshof) angesehen. Die Stabsstelle wurde 2005 nach einigen Anstregungen von einem privaten Investor (Dr. Berns) erworben und ist z.Zt. fast vollkommen renoviert.
Der Hochbehälter (Wasserturm) wurde leider abgebrochen, da sich kein Käufer gefunden hat und die Unterhaltskosten für den Eigner zu hoch waren.
Eine Grubengasverwertungsanlage ist in Betrieb. Die Gelände wurde im Jahre 2005 aus der Bergaufsicht entlassen und mit dem Bau von Infrastruktur und Ansiedlung von Betrieben wird voraussichtlich im Jahr 2009 (?) begonnen. Der Abriss des Fördergerüstes Schacht I ist anscheinenend noch immer nicht "von Tisch", da die Instandhaltungskosten den Eigentümer (MGG) immer noch belasten.

Folgend ein paar von mir erstellte Ansichten des geplanten Wohn- und Gerwerbeparks Niederberg. Die Ansichten sind frei nach den vorliegenden Plänen der MGG interpretiert und nicht maßstabsgetreu umgesetzt...
Meine persönliche Meinung zu dieser Raumplanung.
Wie bei allen eingegangen Konzepten scheint auch hier ein Zusammenwachsen der beiden Ortsteile in der ersten Planungsphase gar nicht gewollt zu sein. Ich hätte mir so einiges anders gewünscht. Aber ich bin ja auch kein Städteplaner;o)))) Und ob dies alles auch umgesetzt werden kann, steht ja noch auf einem anderen Blatt...


Ansicht des geplanten Wohn- und Gewerbeparks aus Süd-Ost (Zoom Ansicht )


Ansicht des geplanten Wohn- und Gewerbeparks von Norden (Zoom Ansicht)


Ansicht des geplanten Wohn- und Gewerbeparks aus Süd-West (Zoom Ansicht)


Ansicht der Achse des geplanten Wohn- und Gewerbeparks von Norden (Zoom Ansicht)

Hier einen altenativen Bebauungsplanung von mir:


Entwurf: Süd-West Ansicht (Zoom)


Entwurf: Süd Ansicht (Zoom)


Entwurf: Nord-West Ansicht von der Niederrheinallee (Zoom)


Entwurf: Nord-Ost Ansicht (Zoom)


Entwurf: Ansicht aus Norden (Zoom)

Laut heutigem Pressebericht (NRZ 25.03.2006) will die MGG nun Grundstücke und Gebäude der Zeche Niederberg über eine Auktion (Chance Denkmal) versteigern.

Zum Beispiel das denkmalgeschützte
Zentralmaschinenhaus Baujahr 1917-18 für ein Mindestgebot von 20.000.- € (zzgl. USt).


1.) Alter Gebäudestand Niederberg I-II-V vor dem Rückbau


2.) Alter Gebäudestand Niederberg I-II-V vor dem Rückbau


3.) Alter Gebäudestand Niederberg I-II-V vor dem Rückbau

An einem Kauf wäre mir zum Erhalt einer autentischen Ausstellungfläche zur Zeche Niederberg recht gelegen, leider lassen mir meine Verpflichtungen einen Kauf mit Denkmalschutzauflagen nicht zu. Sponsoren zu einem eigenständigen Museum sind aber noch nicht gefunden. Daher wird der Zuschlag wohl einem Privat- oder Gewerbeinvestor zufallen...


Bilder der nicht geglückte Sprengung des Roh-waschkohlenbunkers der Schachtanlage Niederberg. Trotz seiner Weigerung wurde dieser Koloß mechanisch zerstückelt....und der linke Niederrhein eines weiteren, zwar nicht besonders ansehlichen Stückes, seiner Bergbauvergangenheit beraubt.

Niederberg in Zahlen

Feldbesitz: 70372971m²
erste Kohlenförderung: 01.10.1917
Stilllegung: 31.12.2001
Anzahl der Schächte: 5
Anzahl der Sohlen: 5
Teufe der Sohlen:
1. Sohle 387m
2. Sohle 470m
3. Sohle 630m
4. Sohle 780m
5. Sohle 1165m
Gesamte verwertbare Förderung: ca. 138.000.000t
Geförderte Kohlensorte: Ess-, Mager und Anthrazitkohle
Höchste Jahresförderung: 2.916.580 t/v.F. (im Jahre 1977)
Höchste Belegschaft: 5461 (im Jahre 1958)
Grubenunglücke: 1958 Schlagwetter, 1967 Schrebbruch
Betriebliche Besonderheiten: ab 1951 Förderung von Anthrazitkohle und Betrieb einer Brikettfabrik. Daher auch der Beiname "Hausbrandzeche" für die Schachtanlage Niederberg. Desweiteren ist die geringe Flözmächtigkeit von 70-110cm zu erwähnen, der Abbau erfolgte ab 1977 zu 100% maschinell.


Mein Großvater (rechts) an der Drehbank in der Betriebswerkstatt um 1930

Die Siedlungen

Panorama Zechensiedlung Weddingenplatz "alte Kolonie"

Panorama Zechensiedlung Führmannsheck "neue Kolonie"

Der Damm (Problemdamm)

Aktuell wird die von der MGG geplante Aufschüttung von Abrissmaterial der abgebrochen Tagesanlagen der Zeche an den Flurstücken zur Grabenstrasse diskutiert. Das Restmaterial der Gebäude soll zu einem "Freizeit- und Aussichtsdamm" aufgeschüttet und somit auf dem Gelände endgelagert werden. Ein Umweltgutachten, sowie eine zur Abdichtung vorgesehene Grundwassersperre, liegt seitens der MGG noch nicht vor und ist beides anscheinend auch nicht geplant. Die Behörden der Stadt N.-V. scheinen dahingehend auch noch vollkommen uninformiert zu sein und sträuben sich, trotz der aktuellen Lage, irgendwelche verbindlichen Aussagen oder Aktivitäten zu treffen...
Meine Anmerkung hierzu:
PCP, Hydraulik- und Schmieröle, Kaltreiniger etc. haben sich, nach nunmehr 4 jähriger Lagerung der Abbruchrückstände unter teilgedeckten Planen, sicherlich nicht einfach in Luft augelöst und sind auch jetzt nicht gänzlich harmlos!!! Hier gibt es noch Handlungsbedarf...

Sprengung des Landabsatzes

 

 
 

Sprengung des Landabsatzes Niederberg
© Marcel Hifinger

Luftbildaufnahmen 2000-2005

Ein Bildvergleich des Gebäudestandes aus den Jahren 2000 und 2005 zeigt deutlich die Rückbauaktivitäten auf dem Gelände der Schachtanlage Niederberg nach der Stilllegung..

Luftaufnahme 2004
Luftbildaufnahme aus dem Jahre 2000 © KVR

Luftaufnahme 2005
Luftbildaufnahme aus dem Jahre 2005 © RVR

Sonstiges

Für Zusendung weiterer Unterlagen, Dokumente, Gegenstände oder Fotos zur Schachtanlage Niederberg oder des Ruhrbergbaus insgesamt, bin ich immer dankbar. Einen Kontakt können Sie hier herstellen

 

Besuchen Sie auch meine Seite
www.fördergerüste.de