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Geschichte

Da eine Erschließung der im südwestlichen Teil der Feldes Friedrich Thyssen liegenden Kohlevorräte nicht durch die schon in Betrieb befindliche Schachtanlage Friedrich Thyssen III/VII erfolgen konnte, wurde im Jahre 1905 mit der Planung einer eigenständigen Zeche begonnen. Nach einem Hinweis der zuständigen Behörden bezüglich einer Beschränkung des Abbaues, bat die Gewerkschaft Friedrich Thyssen am 12.10.1906 vor Beginn der eigentlichen Planungsarbeiten das Oberbergamt Dortmund um Auskunft über die Abbaueinschränkungen zu geben. Eine Auskunft der Behörden erfolgte aber bis Anfang 1907 nicht. Nachdem der Beschluß zur Erstellung eines Verschiebebahnhofes im Beecker Rheinbogen bekannt wurde, reichte die Gewerkschaft Friedrich Thyssen am 23.03.1907 einen Betriebsplan zur Erstellung der Schachtanlage Beeckerwerth ein, um den Rechtsanspruch des Bergwerksbesitzers zu untermauern, ohne auf die noch ausstehende Stellungnahme der Behörden zu warten. Bei einer Erörterung mit dem zuständigen Bergrevierbeamten wurde durch diesen am 03.04.1907 die Bauarbeit solange untersagt, bis eine Auskunft der Berg- und Strombaubehörde wegen der zu erwartenden Beeinträchtigungen des Rheins durch den Abbau erfolgt.

Erst am 30.08.1909 wurden die Bedingungen für den Bau der Schachtanlage und dem Abbau von Kohle seitens der Behörde definiert. Die Bauarbeiten ruhten demzufolge über zwei Jahre. Die Auflagen zum Bau und Betrieb der Schachtanlage waren:

-   Abbaugrenze mindestens 300 m vom Rheinstrom entfernt
-   Sicherheitspfeiler bis Rheindeich
-   Spülversatz ist einzubringen
- Untersagung des Abbaus bei Einwirkungen auf die     Tagesoberfläche

Diese Bedingungen "beschnitten" das Grubenfeld bei einer Teufe von 600 m um 50% und bei 1000 m auf 2,5 Mio m² von den eigentlich verliehenen 4,7Mio m²

Im Jahre 1910 wurde nach langwierigen Verhandlungen die Bedingung einen Spülversatz einzubringen gelockert und ein Einbringen von Bergeversatz wurde, soweit es der Betriebsplan erlaubte, gestattet. 1912 wurde auch die Bedingung bezüglich des Rheinsicherungspfeilers unter besonderen Auflagen gemildert.

1915 wurde mit der Niederbringung der Gefrierlöcher und dem Gefrieren begonnen. Am 15.05.1916 wurde dann mit dem Abteufen von Schacht I begonnen. Die Abteufarbeiten gingen zügig und ohne besondere Schwiergkeiten vonstatten. Am 26.04.1921 wurde in 186.5 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht. Die Erhöhung des Geländes um 7 Meter und der Ausbau der Tagesanlagen erfolgte trotz des ersten Weltkrieges weiterhin - wenn auch deutlich langsamer.

Die erste Kohleförderung erfolgte am 14.03.1923 über den östlichen Trumm von Schacht I. Die erste Mannschafts-seilfahrt erfolgte am 19.04.1923. Vorher fuhren die Bergleute auf der Schachtanlage Friedrich Thyssen III/VII ein. Bewetterung erfolgt durch einen Wetterscheider im westlichen Trumm von Schacht I.

Am 10.01.1925 begannen die Abteufarbeiten für Schacht II. Dieser erreichte am 02.10.1925 das Steinkohlengebirge. Mit dem Bau der Aufbereitungsanlage wurde 1926 begonnen. Ab 1927 dient Schacht II als Wetterschacht, bei Schacht I erfolgt der Ausbau des Wetterscheiders und die Förderung konnte 1925 im westlichen Trumm aufgenommen werden. Um den Versatz zu sichern und die Bergschäden zu minimieren, da die eigene Aufbereitung nicht die benötigten Waschberge bereitstellen kann, werden ab 1927 Waschberge der benachbarten Zechen (Lohberg) als Versatzmaterial aufgekauft.

Im Jahr 1929 legen die Zerstörungen der beiden abgehenden Förderkörbe nach einem Seilriss die Förderung für acht Tage still.1932 wird die Anlage Friedrich Thyssen III/VIII sowie die Spülschächte Matenastrasse und Beeckerwerth NO übernommen.

1936 werden die beiden Spülschächte (Matenastrasse und Beeckerwerth NO) abgeworfen.

1939 muß der Abbau unter der August-Thyssen-Hütte wegen Bergschäden endgültig eingestellt werden. Im selben Jahr begann der Abbau unter dem Rhein

1944 Wird erstmalig im Ruhrbergbau das Steinsalzverfahren zur Bindung von Kohle- und Gesteinsstaub eingeführt. Hierbei wird der Grubenbau mit einer Salzschicht versehen, die immer feucht gehalten werden muss und somit den Staub bindet. Verhindert Staubexplosionen und mindert Silikose.
1946 wird der Abbau unter der Friedrich-Thyssen-Hütte wieder aufgenommen.

1963 erfolgt die Gesamtstilllegung und nachfolgend der Abbruch der Tagesanlagen

 
Jahr
Förderung t
Belegschaft
t/MS
 
1923
26 850
367
0,344
 
1924
136 300
807
0,643
 
1925
284 800
1297
0,903
 
1926
424 920
1842
0,881
 
1927
561 900
2039
1,048
 
1928
821 320
2277
1,218
 
1929
842 230
2448
1,309
 
1930
751 200
2229
k.A.
 
1931
k.A.
k.A.
k.A.
 
1932
k.A.
k.A.
k.A.
 
1933
k.A.
k.A.
k.A.
 
1934
k.A.
k.A.
k.A.
 
1935
1 048 040
2116
k.A.
 
1936
k.A.
k.A.
k.A.
 
1937
1 261 740
2458
k.A.
 
1938
k.A.
k.A.
k.A.
 
1939
k.A.
k.A.
k.A.
 
1940
k.A.
k.A.
k.A.
 
1941
k.A.
k.A.
k.A.
 
1942
k.A.
k.A.
k.A.
 
1943
k.A.
k.A.
k.A.
 
1944
k.A.
k.A.
k.A.
 
1945
k.A.
k.A.
k.A.
 
1946
k.A.
k.A.
k.A.
 
1947
k.A.
k.A.
k.A.
 
1948
k.A.
k.A.
k.A.
 
1949
k.A.
k.A.
k.A.
 
1950
895 530
3359
k.A.
 
1951
k.A.
k.A.
k.A.
 
1952
k.A.
k.A.
k.A.
 
1953
k.A.
k.A.
k.A.
 
1954
k.A.
k.A.
k.A.
 
1955
824 800
3181
k.A.
 
1956
k.A.
k.A.
k.A.
 
1957
k.A.
k.A.
k.A.
 
1958
k.A.
k.A.
k.A.
 
1959
k.A.
k.A.
k.A.
 
1960
827 150
2604
k.A.
 
1961
k.A.
k.A.
k.A.
 
1962
856 010
1956
k.A.
 
1963
k.A.
k.A.
k.A.
 
gesamt:
33 057 729 t

 

 

Sonstiges

Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Beeckerwerth verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.

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