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D i e  S O Z I A L E  B E T R E U U N G

W E R K S F Ü R S O R G E
Um Belegschaftsmitgliedem und ihren Familien in Fällen der Not zu helfen, wurde im Jahre 1918 eine Werksfürsorgestelle eingerichtet. In Sprechstunden und bei Hausbesuchen berät die Werksfürsorgerin die Bergmannsfrauen und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Kranken Hausfrauen und erholungsbedürftigen Müttern werden Haushilfen vermittelt und Unterstützungen gewährt. Die Mütter unterweist man in der Säuglingspflege und ruft sie zu Abenden zusammen, wo ihnen in kleinern Rahmen erholsame Stunden beschert werden.

K I N D E R G A R T E N
Zur Entlastung kinderreicher Mütter sind in der Gustavstraße und in der Niefeldstraße Kindergärten eröffnet worden, in denen staatlich geprüfte Lehrkräfte die Drei- bis Sechsjährigen betreuen.

Werkskindergarten
Werkskindergarten

H A U S H A L T U N G S S C H U L E
Den schulentlassenen Töchtern unserer Belegschaftsmitglieder ist Gelegenheit gegeben, eine Haushaltungsschule zu besuchen, wo sie alle in Frage kommenden Arbeiten, wie Kochen, Nähen, Waschen, Bügeln, sowie Säuglings- und Krankenpflege, erlernen. Die erworbenen Kenntnisse konnen sie später in Abendkursen für Bergmannsfrauen vertiefen.

Kochen
Kochunterricht

Nähen
Nähkurs

Waschen
Hauswirtschaft

W O H N U N G S B A U
Da die Schachtanlage Bergmannsglück ursprünglich in rein ländlicher Gegend lag, sah sich der Bergfiskus als damaliger Eigentümer frühzeitig vor die Notwendigkeit gestellt, wohnliche Siedlungen für die anzuwerbenden Bergleute zu schaffen. Bereits im Dezember 1903 wurde der Grundstein zum Bau der ersten 267 Wohnungen zwischen MühIenstroße und Dorstener Straße gelegt. Es vergingen allerdings noch fast zwei Jahre, bis die ersten Wohnungen bezugsfertig waren. Nach Hinzukauf von weiterem Baugelände östlich der Mühlenstraße und in der Hagenbredde umfaßte diese ,,Alte Kolonie", auch ,,Löchterkolonie", genannte Siedlung dann 407 Wohnungen.

Werkswohnung
Werkswohnung

Hauptansiedlungsgebiet für Bergmannsglück war indes die Bauernschaft Hssel und besonders ds Gelände des im Jahr 1904 erworbenen Valentinhofes. Dort wurden 400 Häuser mit 1100 Wohnungen gebaut, die auf die Belegschaftsmitglieder von Bergmannsglück und Westerholt aufgeteilt wurden. Jene wohnten westlich, diese östlich der Polsumer Straße. Entsprechend der voraussichtiichen Größe der Bergmannsfamilien hatten die Wohnungen drei, vier oder fünf Zimmer, deren Wohnfläche 48,5, 62,5 oder 78,5 m betrug.

Alte Siedlung
Alte Siedlung

Mittelpunkt dieser großen Siedlung ist noch heute der Kirch- oder Marktplatz, wo die der Allgemeinheit dienenden Gebäude wie Kaufhäuser, Post und MeIdeamt, Zechengasthaus mit Bücherei und Lesezimmer und die evangelische Kirche Iiegen. Daron schließen sich in unmittelbarer Nachbarschaft die katholische Kirche und zwei katholische Volksschulen an.

Werkssiedlung
Werkssiedlung

Alle Siedlungen liegen inmitten vieler Gärten und Grünanlagen. Soweit eben angängig, gehören zu den Wohnungen Stallungen, um Schweine, Ziegen, Kaninchen, Federvieh und Brieftauben halten zu konnen.

Siedlungsplan

B E R G L E H R L I N G S H E I M E
Das Berglehrlingsheim in der Oberfeldinger Straße und das Berglehrlingsdorf Bertlich sollen dem
jungen Mann, der Heimat und Elternhaus verließ, um Bergmann zu werden, die fehlende Häuslichkeit
ersetzen.

Berglehrlingsheim

Zahlreiche Häuser wurden während des zweiten Weltkriegs das Opfer schwerer Bombenangriffe. Es bedurfte der Anspannung aller Kräfte und mühsamer Kleinarbeit, diese Zerstörungen zu beseitigen. Erst Ende dieses Jahres werden alle früheren Wohnungen wiederhergestellt sein. Durch Neubau und Kauf wuchs die Anzahl der zecheneigenen Wohnungen mit zunehmender BeIegschaft auf heute 1807 an.
Hierin sind fast 3000 Arbeiterfamilien und annähernd 300 Angestelltenfamilien untergebracht. Das entspricht etwa 68% aller bei uns Beschäftigten. Dennoch reicht der vorhandene Wohnraum infolge der allgemein herrschenden Wohnungsnot und der großen Anzahl der Neubergleute noch immer nicht aus, weshalb man sich zum Bau weiterer 130 Wohnungen on der Flachsstraße und an der Biele in Buer-Hassel entschloß. Ein großzügiges Siedlungsvorhaben, dessen Träger die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Scholven ist, geht im Augenblick auf dem Gelände des früheren Eppmannshofes seiner Vollendung entgegen. Dort werden im ersten und zweiten Bauabschnitt zusammen 320 Wohnungen, im dritten
Bauabschnitt über 180 Wohnungen erstellt. Die Kolonie Hassel dehnt sich dadurch in Richtung Polsum zunächst östlich und später westlich der Polsumer Straße nach Norden hin aus. Neben der Möglichkeit, Werkswohnungen oder Mietwohnungen der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Scholven zu beziehen, werden interessierten Belegschaltsmitgliedern Darlehen vermittelt, um sich in Selbsthilfe Eigenheime bauen zu können. Der erste Schritt zu einer solchen Siedlung ist in der Ottestraße mit 19 Wohnungen getan. Außerdem steht ihnen der Weg offen, ein Siedlungshaus in der Nähe der Stadt Marl käuflich zu erwerben. Hier entsteht zur Zeit eine Siedlung, die aus Mitteln der Marshall-Plan-Verwaltung (ECA), aus Mitteln der öffentlichen Hand und aus Zuschüssen der Bergwerksgesellschaft Hibernia AG. finanziert wird.

Werksbücherei

Sonstiges

Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Bergmannsglück verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.

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www.foerdergerueste.de