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Status: 1914
Herkunft des Namens: Nach Ortsnamen "Essen-Burgaltendorf" Quellenhinweis Quellentitel 2. S.819
Grubenfeldgröße: unbekannt
Ortslage: Essen-Burgaltendorf


Schachtbezeichnung
E
F
Ø
T
 -
1.)
Altendorf - nördl. Mulde I (Rochussen)
Nein
2,7x6,5
457m
~1850-
2.)
Altendorf - nördl. Mulde WS
Nein
1,0x2,0
449m
~1850-
3.)
Altendorf - südl. Mulde I (Willm)
Nein
2,2x8,5
279m
1856-
4.)
Altendorf - südl. Mulde II (Carl Funke V)
Nein
5,00m
763m
1896-1973
5.)
Altendorf - südl. Mulde WS - gebr.
Nein
1,5x2,0
269m
~1850-
E=Erhalten, F=Foto, Ø=Durchmesser, T=Teufe,  - =Abteufbeginn/Verfüllung

Geschichtliche Entwicklung:

1855 Konsolidation von Altendorfer Mulde, Altendorfer Erbstolln, Alte Sackberg, Ver. Alte Sackberg & Geitling, Dreieinigkeit, Geitling, Große Varstbank, Ver. Himmelsfürster Erbstollen, Ver. Mülheimerglück, Polen und Ver. Preußische Adler. Teufbeginn seigerer Förderschacht Willm (Willem, Wilhelm)
1862 Brand im Grubengebäude, längere Betriebsunterbrechung
1865 Erstmaliger Einsatz von Pressluftbohrern
1873 Teufen Schacht (?)
1880 Eindringen von Ruhrhochwasser in das Grubengebäude (über alte Stollenbetriebe), große Teile der Grube saufen ab. Ein Taucher ertrinkt beim Sümpfen
1881 Erneutes Absaufen durch zufliessendes Tageswasser, Förderung wieder in Betrieb
1887 Teufbeginn seigerer Schacht I, Karbon bei 18m
1893 Übernahme der stillgelegten Zeche Ver. Brüderschaft, 5.9. Seilfahrtunglück 6 Tote
1895 Wassereinbruch 6. Sohle säuft ab
1896 Schacht Willm geht zu Bruch, Verfüllung und Neuaufwältigung, Teufbeginn Schacht II
1902 Schacht II in Betrieb
1906 Schacht Willm wird aufgegeben, Grubenfeld abgedämmt
1907 Schacht I geht Zubruch, Grube säuft bis 6. Sohle ab
1908 Besitzerwechsel, Aufwältigen Schacht I
1910 Fördermaschinenausfall 3 Monate Stillstand
1914 Schacht I wird bis Wasserdamm (Schacht II) verfüllt. 1.4. Stilllegung, Abdeckung Schacht II, Abbruch der meisten Tagesanlagen


Hier eine überarbeitete Zeittafel von Herr Dieter Bonnekamp, der sich mit der Geschichte der Zeche Altendorfer Tiefbau beschäftigt und dem ich für seine Erarbeitung und Bereitstellung herzlich danken möchte:

1855 Gründung durch Kauf und Vereinigung der Felder folgender alter Stollen- und Haspelbergwerke unterhalb der Himmelsfürster Erbstollensohle:

• ver. Mühlheimerglück,
• ver. Altendorfer Erbstolln & Große Varstbank
• ver. Preußische Adler
• Catharina
• ver. Neue Sackberg & Schrutenberend
• Alte Sackberg
• ver. Alte Sackberg & Geitling
• Neue Aproche
• Polen
• Alte Aproche
• Dreieinigkeit

Diese Bergwerke haben dann z. T. noch bis zu acht Jahrzehnte in ihren Feldern oberhalb der Erbstollensohle abgebaut.
1855 wurden auch Felder und Anlagen der Zeche "Altendorfer Mulde" übernommen. Hier hatte man 1845 den tonnlägigen Schacht "Rochussen" abgeteuft. Diese Anlage wurde später "Altendorf nördliche Mulde" genannt. Es gab Bruchstein-Förder- und Maschinengebäude. Bis 1884 wurde der Schacht in eine Tiefe von 449 m getrieben (5. Sohle). 1899 musste der Schacht stillgelegt werden.
1867 übernahm Altendorf Tiefbau die Felder und Anlagen der Zeche "Kandanghauer". Diese hatte 1856 mit dem Abteufen des Schachtes "Willm" begonnen. Er war seiger und besaß eine "Fahrkunst". Wie Rochussen hatte der Schacht Bruchstein-Förder- und Maschinengebäude. Hier fanden 1865 die ersten Versuche mit Pressluft-Bohrhämmern statt. Bis 1889 wurde eine 6. Sohle in 531 m Tiefe erreicht.
1896 ging der Schacht unterhalb der 3. Sohle zu Bruch und wurde bis dort verfüllt.
1907 wurde er außer Betrieb gesetzt. Ab 1896 teufte Altendorf Tiefbau einen weiteren Schacht (Schacht 2 genannt) wenige Meter südöstlich des Schachtes Willm ab. Beide Schächte mit ihren Anlagen bildeten die "südliche Mulde".
Förderbeginn im Schacht 2 war 1902, bis 1912 wurde eine 7. Sohle in 671 m Tiefe erreicht.
1914 stellte Altendorf Tiefbau seine Förderung ein.

Der Schacht 2 wurde ab 1957 wieder gesümpft und repariert und als "Schacht Carl Funke V" im Verbund Carl-Funke-Pörtingssiepen-Dahlhauser Tiefbau genutzt. Gefördert wurde nicht zu Tage, sondern von der 5. Sohle wurde die Kohle nach Carl Funke gefahren und dort gefördert.

Quellen: "Burgaltendorf - Bauerschaft und Bergrevier", 2000, Selbstverlag des Heimat- und Burgvereins Essen-Burgaltendorf

Herzlichen Dank an Herr Bonnekamp für die Bereitstellung