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D e r  T a g e s b e t r i e b

F Ö R D E R M A S C H I N E N
Die ersten Kohlen der Zeche Bergmannsglück werden in Schacht I mit einer dampfbetriebenen Trommelfördermaschine zu Tage gehoben, die zwischen den beiden Schächten stand. An ihre Stelle treten einige Jahre nach dem Abteufen zwei Zwillingstandem-Dampffördermaschinen mit einer Leistung von 4000 PS, womit auch heute noch die Hauptförderung betrieben wird. Schacht II dient der Wetterführung, Seilfahrt und Materialzufuhr. Er verfügt über damptbetriebene Zwillingshochdruckfördermaschinen derselben Leistung, die heute über 40 Jahre alt sind.

Treibscheibe
Treibscheibe und Fördermaschine

W E T T E R F Ü H R U N G
Schleuderlüfter versorgen die Grube mit Frischwettern. Auf diese Weise wird den unter Tage tätigen Bergleuten die zum Atmen nötige Luft zugeführt, des Grubenklima verbessert und werden matte, giftige und schlagende Wetter verdünnt und weggespült. Von den beiden Lüftern hat der eine einen elektrischen, der andere einen Dampftantrieb. Sie saugen 10000 und 15000 m³ Abwetter in der Minute aus der Grube. Mit neuzeitlichen Meßgeräten werden die ausziehenden Wetter überwacht, ihre Menge und Ihr Druckverbrauch fortlaufend aufgeschrieben. Anzeichen entstehender Brände lassen sich rechtzeitig mit dem Schnüffelrohr feststellen, das unmittelbar hinter den Lüftern eingebaut ist.

G R U B E N -  U N D  F E U E R W E H R
Zum sofortigen Einsatz bei Grubenunglücken und Bränden steht eine gut eusgerüstete Berufsgruben- und Feuerwehr ununterbrochen bereit. Außerdem sind freiwillige Wehren im Notfalle in kürzester Zeit zur Stelle.

Gasschutzlehrgang
Gasschutzunterweisung

L A M P E N W I R T S C H A F T
Während man, vornehmlich auf den am Südrend des Ruhrgebietes gelegenen Zechen, zunächst mit offenem Geleucht anfuhr, benutzten die Bergleute unserer Schachtenlage wegen der Schlagwettergefahr von Anfang an Benzinwetterlampen. Die Tatsache, daß eine Gasflamme durch ein darüber befestigtes, engmaschiges Drahtsieb nicht hindurchschlägt, auch wenn brennbare Gase darüber stehen, hat zu ihrer Erfindung geführt. Wegen der geringen Leuchtkraft dieser Lampen wurden sie Iangsam mehr und mehr durch tragbare elektrische Lampen verdrängt, die von Akkumulatoren gespeist werden. Heute sind sämtliche Zechen der Ruhr mit elektrischen Mannschaftslampen ausgerüstet, nur die Aufsichtspersonen, Wettermänner und Schießberechtigten benutzen noch Benzinwetterlampen, um damit Grubengasansammlungen und matte Wetter feststellen zu können. Die Lampenstube, in der die Lampen aufbewahrt und gewartet werden, wurde im Kriege zerstört, sie ist inzwischen wieder aufgebaut worden.

K O H L E N A U F B E R E I T U N G
Da die Kohle mehr oder weniger stark mit nicht brennbaren Bestandteilen verwachsen ist, muß sie aufbereitet werden. Eine solche Kohlenwäsche wurde im Jahre 1909 gebaut. Sie bestand aus zwei Systemen, einem für Grobkorn und einem für Feinkorn. Jedes hatte eine Durchsatzleistung von 125 t in der Stunde. Die veralteten Aufbereitungsmaschinen baute man in den Ietzten Jahren nach neuzeitlichen Gesichtspunkten um. Kolbenlose, Iuftgesteuerte Setzmaschinen leisten jetzt mehr als das Doppelte. Der Gang des Aufbereitens ist etwa folgender: die Rohkohle wird mit vier vollautomatischen Wippern auf Siebe entleert und in Kornklassen über und unter 120 mm getrennt. Die Förderkohle über 120 mm verlädt man, nachdem die groben Berge an vier Lesebändern ausgeklaubt worden sind, als Stückkohle in Eisenbahnwagen. Die Kornklasse unter 120 mm muß weiter aufbereitet werden, und zwar in Setzmaschinen, wo sich die schweren Berge am Boden absetzen, während die Ieichtere Kohle weggeschwemmt wird. Anschließend wird die Kohle in die verschiedenen handelsüblichen Nuß- und Feinkohlensorten abgesiebt. Die Berge werden auf Halde gekippt oder unter Tage versetzt.

Z I E G E L E I
Die Ziegelei, die seit 1907 mit zwei Ringöfen betrieben wurde und aus feingemahlenem Tonschiefer bis zu 1 Million Stück Ziegelsteine monatlich erzeugt hatte, mußte wegen schwerer Kriegsschäden im Dezember 1944 stillgelegt werden. Es ist nicht vorgesehen, sie wieder aufzubauen, weil die Ziegelei der Nachbaranlage Westerholt die bei uns anfallenden Schieferberge mitverarbeiten kann.

K O K E R E I
Bereits fünf Jahre nach Aufnahme der Förderung wurde der erste Koks ausgestoßen. In zwei Ofenbatterien zu je 80 Ofen konnten damals tägllich 760 t Feinkohle eingesetzt werden. Mit der Errichtung von Zentralkokereien wurden sie im Mai 1928 stillgelegt. Auf ihrern Platz steht heute des Großkraftwerk.

W E R K S T Ä T T E N
Die 1908 erbauten Werkstätten sind nach Beseitigung der Kriegsschäden in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Ihre Maschinenausrüstung ist so umfassend und Ieistungsfähig, daß sie sämtliche Aufträge des Gruben- und Tagesbetriebes schnell und zufriedenstellend ausführen können. Die zerstörte Lehrwerkstatt soll in Kürze in dem umgebauten Hauptwerkstattengebäude neu eingerichtet werden

A N K E R W I C K E L E I
Ihr Ursprung geht auf den Dezember 1920 zurück, wo ein 15kW-Motor der Kokerei Bergmannsglück in der Elektrowerkstatt neu gewickelt werden mußte. Aus diesen kleinen Anfängen wuchs die Zentralwerkstatt zu ihrer heutigen Größe empor. Als im August 1933 die ersten 5000 Aufträge erledigt worden waren, entschloß man sich, die nicht mehr ausreichenden Räume aufzugeben und das alte Salzlager der stillgelegten Kokerei in eine neuzeitliche Werkstatt umzuwandeln.

Ankerwickelei
Ankerwickelei

Neben der Instandsetzung von Elektromotoren, Transformatoren und sonstigen elektrischen Maschinen und Geräten wurden nach und nach als neue Arbeitsgebiete die Überholung ven Gaszählern, Zündmaschinen, Meßgeräten und die Ausbesserung von Akkumulatorenbatterien für die Grubenlokomotiven hinzugenommen. Die Belegschaft stieg von 8 Mann im Juli 1922 auf das Zehnfache. In der Nachkriegszeit befaßte man sich erstmals mit der Neuwicklung größerer Turbogeneratoren
für eine Spannung bis zu 10000 Volt, vom denen anllein im Jahre 1952 fünf instandgesetzt wurden. Wegen des stetag steigenden Umfanges der Arbeit ist geplant, die Werkstatträume durch den Bau eines Lagerraumes zu entlasten.

Hauptverwaltung
Hauptverwaltung

Sonstiges

Sollten Sie noch über weitere Informationen, Dokumente oder Fotos zum Bergwerk Bergmannsglück verfügen, so wäre ich Ihnen für eine Bereitstellung dankbar.

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