Hier geht es zur Homepage der Stadt Duisburg

 

Die Absenkung der Duisburg-Ruhrorter Hafenanlagen

Hier eine sehr vereinfachte Beschreibung der Absenkungsarbeiten:
Die durch die Rheinbegradigungen zunehmende Fließgeschwindigkeit sowie der immer weiter ansteigende Einsatz von Schraubenantrieben bei den Rheinschiffen, führte zu einer erhöhten Erosion der Rheinsohle. Dies führte in der Zeit von 1900 bis 1950 wiederum zu einer Absenkung des Wasserstandes des Rheinstromes und damit natürlich auch der Hafenanlagen um etwa 1,6 - 2 Meter.
Nach dem die Möglichkeit der Ausbaggerung aus Kostengründen nicht sinnvoll erschien; hier waren die hohe Kosten für das benötigte Einbringen von Spundwänden im gesamten Hafengebiet ausschlaggebend, wurde in den frühen 1950er Jahren daher über eine mögliche Absenkung der Hafen- und Schleusenanlagen durch den bergmännischen Abbau der bis dahin als Sicherheitspfeiler stehen gelassenen Kohleflöze unterhalb der Hafenanlagen nachgedacht. Die gewonnen Förderkohle sollte auf dem Kampschacht zutage gefördert werden.
Nach vielem Kopfzerbrechen seitens der zuständigen Markscheider und einem langwierigen Genehmigungsverfahren, konnten im Jahr 1953 mit den Vor- und Ausrichtungsmaßnahmen begonnen werden. Diese waren 1955 soweit abgeschlossen, daß mit der planmäßigen Absenkung begonnen werden konnte.
Hierbei wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Schleusenanlage I (Meiderich) und die Ruhrschleuse gelegt. Die erstgenannte sollten nach Möglichkeit um bis zu 2,2 Meter abgesenkt werden.


Die Höhenlinien der geplanten Absenkung

Um dies zu ermöglichen, wurden die drei Flöze (Präsident mit 0,8m, Sonnenschein mit 0,8m und Girondelle mit 0,9m Kohle) jeweils versetzt und großflächig abgebaut um die auftretenden Zerrungen und Pressungen an der Tagesoberfläche möglichst neutral zu halten. Die Flöze Präsident und Sonnenschein wurden dabei unter Anwendung von Blasversatz abgebaut, welches einer Bodensenkung von 50% (0,8 + 0,8 / 2 = 0,8 m) der gebauten Abbauhöhe auf die Tagesoberfläche entspricht. Der Abbau des Dritten tiefergelegenen Flözes Girondelle wird ohne Blasversatz im Bruchbau durchgeführt und es wird mit einer Senkung der Tagesoberfläche von 90% der gebauten Mächtigkeit gerechnet. Dies entspricht in diesem Fall etwa 0,8 m. Damit wurde die geforderte Senkung der Tagesoberfläche von insgesamt 1,6 m im Bereich der Hafenanlagen erreicht.
Um aber auch die Schleusenanlagen I auf das geforderte Maß von 2,2 m abzusenken, wurde hierzu das tiefergelegende Flöz Finefrau (0,8 m Kohle) im Bruchbau abgebaut. Eine negative Auswirkung auf die Tagesoberfläche wurde nicht erwartet, da nach den bisherigen Erfahrenswerten eine Schädigung von zutagegehende Bruchzonen durch den Teufensprung deutlich abgemildert wurde.


Idealisierte Darstellung der Durchführung der Hafenabsenkung. Die drei oberen Flöze werden möglichst gleichzeitig schachbrettartig versetzt (rote Bereiche) abgebaut und immer weiter ins Feld geführt. Das untere Flöz wird im Bereich des vorgesehenen Einfallens der Senkungslinien abgebaut.

Die durchgeführte Absenkung der Ruhrorter Hafenanlagen und Schleusen fand weltweit ein großes Echo. Eine weitergehende Fortführung der Arbeiten, welche bis zum Jahr 1979 erfolgen und den Hafen Duisburg um einige weitere Dezimeter absenken sollte, kam wegen der 1968 erfolgten Stilllegung der Anlage aber nicht mehr zur Ausführen.

 

Sonstiges

Für Zusendung weiterer Unterlagen, Dokumente oder Fotos zum Thema Westende bin ich immer dankbar.

Besuchen Sie auch meine Seite
www.foerdergerueste.de