Ausbauarten:
Unter Ausbauen (Ausbau) wird im Bergbau
das Abstützen und Sichern des Grubengebäudes mit technischen Mitteln
verstanden. Man unterscheidet generell zwischen Strebausbau
(Wanderausbau) und dem ortsfesten Streckenausbau.
Hier die zum Streckenausbau benutzten Ausbauarten:
Holztürstock (deutsch oder polnisch) | |
Polygonausbau aus Holz | |
Türstock aus Kappschienen | |
Kappschienen auf Holzkästen | |
Stahltürstock | |
Gelenkloser Bogenausbau | |
Nachgiebiger Bogen auf Holzkästen | |
Nachgiebiger Bogen auf Senkstützen | |
Nachgiebiger Bogenausbau aus Rinnenprofilen | |
Starrer Ring- oder Ellipsenausbau | |
Nachgiebiger Ring- oder Ellipsenausbau | |
Kappe auf Mauerwerk | |
Bogenform aus Formstein | |
Ringform aus Formstein |
Anwendungsbeispiele in der Praxis: Eine Auswahl
Türstock
aus Holz in einer Richtstrecke
Türstock
aus Holz in einer Abbaustrecke
Türstockausbau mit eingezogenem Polygonausbau aus Holz
Streckenabzweig
links=Türstock mit gebogenen Kappschienen
rechts= Türstock mit geraden Kappschienen
Türstock mit gebogenen Kappschienen
Türstock aus Holz
Türstock mit gebogenen Kappschienen
Türstock mit geraden Kappschienen
Rundausbau aus I-Eisen
TH-Ausbau
Profilausbau
Pokaleisenausbau in einer Flözstrecke
Strecke ohne Ausbau
Ziegelsteinmauerung
Krupp'scher Ringausbau
Hufeisenausbau mit Pokaleisen
Hufeisenausbau aus Altschienen
Holzgestellausbau aus den 1940'er Jahren
Profilausbau aus Glockenprofil
Betonformsteinausbau
Betonplattenausbau
Stahlbetonrippenausbau
Betonausbau in Dreigelenkbauweise
Betonpolygonausbau
Alte Spreizankerstrecke mit Kappen verzogen
Alter Spreizankerausbau
Moderne Ankerstrecke
Nach Hersteller (Auswahl):
Gerlach-Ausbau
GHH-Ausbau
Künstler-Ausbau
Lorenz-TH-Ausbau
Moll-Ausbau
Recker-Ausbau
Touco-Gleitbogen-Ausbau mit einquellenden Gebirge
Isselhorstausbau
Übersicht verschiedener Ausbauarten (Stein/Beton)
Der Strebausbau wird mit dem Abbau mitgeführt d.h. die Stempel werden geraubt und vorgesetzt, daher auch die Bezeichnung Wanderausbau. Dieser ist ständig in Bewegung und folgt dem Abbaufortschritt, dort wurde bis zum Aufkommen von Stahlstempeln noch sehr lange Holz eingesetzt. Da aber die verwendeten Holzstempel nur eine gewisse Zeit eingesetzt werden konnten, wurden für den Grubenholzbedarf ganze Wälder abgeholzt. Später wurden metallene Einzelstempel eingeführt, die dann durch Ausbaurahmen und in neuster Zeit durch hydraulisch Schreitschilde ersetzt wurden.
Animation eines Schreitschildes neuerer
Bauart
Für den ortsfesten Streckenausbau wird schon seit langer Zeit Stahl eingesetzt, dieser ist zwar teuer aber dafür auch langlebiger. Es gibt drei Arten von Streckenausbauen:
Teilgeschlossen (Bogenausbau)
Hierbei werden vornehmlich die Firstbereiche durch den Gebirgsdruck
beansprucht
Geschlossen (Ringausbau)
Hierbei treten durch den Gebirgsdruck Quer- oder Quellkräfte auf
Ausbaulos (Ankerausbau)
Ab etwa 1970 werden verstärkt Gebirgsankern zur Sicherung der
Strecken eingesetzt. Hierbei werden Bohranker in das Gebirge
getrieben und mit einem Gesteinkleber verpresst. Dieser Kleber
härtet aus und bildet so einen festen Mantel um die Strecke.
Vergleich der Ausbaumethoden:
Grubenholz:
VORTEIL - geringere Kosten
geringeres Gewicht
leichte Bearbeitbarkeit
kein unkontrolliertes Totalversagen
NACHTEIL - kaum wiederverwendbar
nicht überall einsetzbar
Witterungsanfällig
hohe Transportkosten
hohe Lagerkosten
hohe Ausbaukosten
geringere Druckbelastung
brennbar
Stahlprofile:
VORTEIL - Wiederverwendbar
hohe Druckbelastung
nicht brennbar
teilmechanisches Einbringen möglich
NACHTEIL - hohe Anschaffungskosten
hohe Transportkosten
hohe Ausbaukosten
mögliches Totalversagen
Anker:
VORTEIL - geringe Kosten
schnelle Herstellung
geringe Transportkosten
nicht brennbar
vollmechanisches Einbringen möglich
NACHTEIL - hoher Arbeitsaufwand
nicht überall einsetzbar
Anschlagen nur bedingt möglich
nicht wiederverwendbar
Profilunterschiede bei Stahl: | |
Stegprofil | Schienenprofilen |
GI-Profilen | |
Rinnenprofil | TH-Profilen |
Glockenprofilen |
Sonderprofile für den Grubenausbau